11.3.2020, 11 Uhr

Jetzt erhältlich: Journal der Künste 12

Die Themen Europa, das Kulturelle Gedächtnis und Nachhaltigkeit begleiten die Akademie der Künste im Jahr 2020. Mit der 12. Ausgabe des Journals geben wir Einblicke in die konkreten Projekte des Jahres, greifen aber auch die Diskussionen auf, die an die Schwerpunkte des letzten Jahres anschließen und auf Plattformen für 2021 ausgerichtet sind.

Das Journal enthält Beiträge zu: „urbainable/stadthaltig“, dem zentralen Ausstellungsprojekt der Sektion Baukunst über das Konzept der Dichte, das exemplarisch in der europäischen Stadt formuliert wird. Matthias Sauerbruch, Jörn Walter und Tim Rieniets skizzieren dieses Potenzial für die Vision einer nachhaltigen Entwicklung des gesellschaftlichen Lebens. (Leseprobe als PDF)

Die Carte Blanche widmet sich dem Neudenken der Institution Bibliothek als Transformationsraum urbaner Konfliktfelder. Dafür stehen die Entwürfe und Bauwerke von Akademie-Mitglied Francine Houben und ihres Architekturbüros Mecanoo.

Der Vortrag von Aleida Assmann, den sie im September 2019 anlässlich des Tanzprojekts Was der Körper erinnert hielt, erläutert, wie das Kulturelle Gedächtnis durch das Körper-Gedächtnis immer neu aktualisiert wird und dem exkarniertem Raum der Archive und Museen Leben einhaucht. Dafür steht exemplarisch die Fotoarbeit von Ixmucané Aguilar zu den Nachfahren des Genozids an den Herero und Nama in Namibia, eine Abschlussarbeit an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.

Wie Gedächtnis und Gerechtigkeit auch die aktuelle Situation in Deutschland betreffen, zeigt die deutsch-deutsche Geschichte seit dem Ende der DDR. Klaus Wolfram, einer der Mitinitiatoren der Bürgerbewegung „Neues Forum“, fragt danach, wo die Energie des politischen Aufbruchs der Ostdeutschen nach 30 Jahren geblieben ist (Leseprobe als PDF). Sichtbar wird, wie eine dominierende westdeutsche Erzählung in den Medien andere Perspektiven verdrängt und entmachtet. Dafür steht auch der persönliche Essay „Dunkeldeutschland“ der jungen Autorin und Akademie-Mitarbeiterin Katharina Warda.

Ein Redebeitrag von Volker Braun nach kontroversen Debatten in der Mitgliederversammlung der Akademie, zu Klaus Wolframs Beitrag, verdeutlicht, dass kollektive Erinnerungen auch jenseits staatlicher und medialer Repräsentation fortwirken und die Gegenwart bestimmen.

Die Foto-Serien zur Transformation von Ostberlin in den letzten 50 Jahren von Michael Ruetz dokumentieren den beschriebenen Verdrängungsprozess von geschichtlicher, kollektiver und individueller Erfahrung.

Enis Maci setzt sich mit der Rhetorik der neuen Rechten auseinander.

Weitere Beiträge handeln vom politischen Widerstand mit künstlerischen Mitteln im Werk von John Heartfield, dessen Ausstellung am Pariser Platz einen einzigartigen Überblick über die Techniken politischer Intervention gibt, und einem Rückblick auf die filmischen Interventionen von Christoph Schlingensief.

Und am Beispiel eines Fundstücks aus dem Archiv nimmt die Akademie das politische Potenzial künstlerischer Methoden in einer historischen und aktuellen Perspektive in den Blick. (Leseprobe als PDF)

Mit dem „Labor Beethoven“ findet ein Akademie-Projekt in diesem März seinen Abschluss, das an die Innovationskraft Beethovens in der aktuellen Musikszene mit einer internationalen Kooperation junger Komponist*innen und Musiker*innen aus Tel Aviv, Thessaloniki, Basel und Berlin anschließt.

Robert Kudielka thematisiert das Material der Farbe Weiß als Ausgangspunkt eines Forschungsprojekts der Sektion Bildende Kunst, das als Ausstellung für den Herbst 2021 konzipiert ist. Wir erinnern an den Komponisten Georg Katzer, der das Elektroakustische Studio der Akademie gegründet hat, ebenso wie an den großen europäischen Schriftsteller György Konrád, der in den 1990er Jahren die Akademie nach der Wende als ihr Präsident entscheidend geprägt hat. Beide sind 2019 verstorben.

In der Rubrik „Neues aus dem Archiv“ stellen wir die fast vergessene Schriftstellerin Hedda Zimmer, den Filmemacher Eberhard Fechner sowie die neu digitalisierten Ausstellungskataloge der Akademie zwischen 1786 und 1943 vor.

Und last, but not least erinnert der Präsident der Deutschen Grammophon, Clemens Trautmann, als Mitglied des Freundeskreises die epochalen Einspielungen von Beethoven-Werken.

Die digitale Version der zwölften Ausgabe finden Sie hier.

Das Journal der Künste ist kostenlos erhältlich und liegt ab sofort in den Akademie-Gebäuden aus. Parallel zur deutschsprachigen Ausgabe erscheint eine vollständige englische Version. Sollten Sie Einzelexemplare, die englische Ausgabe oder ein Abonnement wünschen, wenden Sie sich bitte an info@adk.de.