18.11.2014, 13 Uhr

Jürgen Holtz erhielt den Konrad-Wolf-Preis 2014 der Akademie der Künste

Rede des Preisträgers am 17. November 2014 im Studio der Akademie am Hanseatenweg 10

© Marcus Lieberenz/bildbuehne.de

Die Akademie der Künste hat den Konrad-Wolf-Preis 2014 an den Schauspieler Jürgen Holtz verliehen. Die Jury bestand aus den Schauspielern und Akademie-Mitgliedern Christian Grashof, Ulrich Matthes und Jutta Wachowiak.
„Jürgen Holtz ist ein Kollege, der mit der Fähigkeit versehen ist, seine ganz persönliche Auffassung von der Figur auch radikal persönlich beizubehalten“, so Jutta Wachowiak. „All die Vorschläge, die von der Regie, von mitspielenden Kollegen, vom Bühnenbild oder der Musik kommen, nimmt er wahr und lässt sie auf intensive Weise durch sich hindurch, aber sie können ihm nichts anhaben. Man könnte das stur nennen, aber ganz im Gegenteil scheint die gewonnene Sicherheit ihn so frei zu machen, dass ich sagen darf, ich habe wenige Kollegen getroffen, die so verausgabungsbereit zurückgespielt haben wie er. Das sind einfach kostbare Momente.“ (Jutta Wachowiak)
Zum Beginn des Abends wurde unter großem Beifall des Publikums der Dokumentarfilm "Holtz. Gespräche um nichts" von Thomas Knauf gezeigt.

Jürgen Holtz, 1932 in Berlin geboren, studierte am Theaterinstitut Weimar und an der Theaterhochschule Leipzig. Nach ersten Engagements in Erfurt, Brandenburg/Havel und Greifswald kam er 1964 an die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, wechselte 1966 ans Deutsche Theater und 1974 ans Berliner Ensemble. Im Berliner Ensemble spielte Jürgen Holtz unter anderem in Einar Schleefs und B.K. Tragelehns Inszenierung von Strindbergs Fräulein Julie (1975), die nach zehn Vorstellungen verboten wurde. 1977 kehrte er an die Volksbühne zurück. Nach Gastspielen in Hamburg und Bochum verließ er 1983 die DDR. Es folgten Engagements an den Münchner Kammerspielen, am Schauspiel Frankfurt, am Deutschen Theater Berlin, am Nationaltheater Mannheim und am Berliner Ensemble.     
Daneben war Jürgen Holtz auch regelmäßig in Film und Fernsehen zu sehen, etwa in Berlin - Ecke Schönhauser (1957), Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Platow (1973), Rosa Luxemburg (1986) oder Good Bye, Lenin (2003). Ab 1993 prägte er die Fernsehfigur Motzki. Jürgen Holtz erhielt an Auszeichnungen unter anderem 1993 den Gertrud-Eysoldt-Ring, 2004 den Hessischen Kulturpreis und 2013 den Theaterpreis Berlin.

Benannt nach dem Filmregisseur und langjährigen Präsidenten der Akademie der Künste der DDR, wird der Konrad-Wolf-Preis jährlich für herausragende künstlerische Leistungen auf den Gebieten der Darstellenden Kunst oder der Film- und Medienkunst vergeben. Preisträger waren zuletzt Simon McBurney (2008), Avi Mograbi (2009), Alvis Hermanis (2010), Béla Tarr (2011), Meg Stuart (2012) und die Fotoagentur Ostkreuz (2013).




Dokumentation

Verleihung des Konrad-Wolf-Preises 2014 an Jürgen Holtz am 17. November 2014

Audio-Dokumentation

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Rede von Jürgen Holtz zur Verleihung des Konrad-Wolf-Preises 2014
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