Das kapitalistische Wirtschaftssystem mit seiner Betonung von Innovation, Wachstum und Fortschritt, seinem auf Verbrauch, Vernutzung und Verschwendung basierenden Logik hat zu einer rücksichtslosen Ausbeutung von Mensch und Natur geführt. Die Architektur hat daran keinen geringen Anteil, wie die Statistiken zu Treibhausgasemissionen und Bau- und Abbruchabfällen beweisen. Das Projekt The Great Repair setzt als Gegenstrategie zur kreativen Zerstörung des Kapitalismus auf einen reparativen Ansatz, in dem Pflege, Wartung und Reparatur die zentralen Handlungsstrategien werden.


The Great Repair ist ein Oxymoron. Im Titel treffen zwei scheinbar gegensätzliche Prinzipien aufeinander: Die revolutionäre Ambition des radikalen Systemwechsels, ein Wesensmerkmal großer Lösungen, kollidiert mit dem evolutionären Akt der Reparatur. Denn trotz aller berechtigter (postmoderner) Skepsis gegenüber der Revolution als Denkfigur des Bruches dürfen wir angesichts des immensen Transformationsbedarfs unserer Zeit den Anspruch auf tiefgreifende Veränderungen nicht aufgeben. 


Begleitend zur Ausstellung legt die 20. Ausgabe einen Fokus auf den Kontext von Macht, Raum und Gewalt; weitere Themen sind Exil, Kunstfreiheit, die Rundfunkkrise und die Rolle der Künste im revolutionären Prozess in Iran. Mit Beiträgen von und mit u.a. Regina Stephan, Monica Bonvicini, Joanna Piotrowska, Eszter Salamon, Philipp Krüpe , Mina Keshavarz, Tanasgol Sabbagh, Matthias Lilienthal, Meron Mendel, Senthuran Varatharajah, Dominic Graf, Gerhart Baum, Sibylle Hoimann und Annett Gröschner.

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Das Planen und Bauen im Nationalsozialismus zwischen 1933–1945 durchdrang alle Lebensbereiche und war untrennbar mit den Herrschaftspraktiken der Diktatur verbunden – im Deutschen Reich ebenso wie in den von Deutschland besetzten Gebieten Europas. Die Mitglieder der Unabhängigen Historikerkommission – Wolfgang Benz, Tilman Harlander, Elke Pahl-Weber, Wolfram Pyta, Adelheid von Saldern, Wolfgang Schäche und Regina Stephan – stellen die Ergebnisse des vom Bundesbauministerium beauftragten Forschungsprojekts „Planen und Bauen im Nationalsozialismus. Voraussetzungen, Institutionen, Wirkungen“ in ihren Essays und anhand kommentierter zeitgenössischer Fotografien und Pläne in sieben Themenfeldern exemplarisch vor: Wohnungs- und Siedlungsbau, Partei- und Staatsarchitektur, Lager, Infrastruktur und planerische Ordnung des Raums, Internationalität, Kontinuitäten in Städtebau und Architektur in Ost und West nach 1945, Bauliche Hinterlassenschaften der NS-Zeit. 50 Biografien von Architekten, Landschaftsgestaltern, Baufachleuten und Beamten ergänzen den Band.


Hans Scharoun gehört zu den bedeutendsten Architekten der Nachkriegszeit in Deutschland. Im Mittelpunkt dieser Publikation stehen seine freien, nicht an konkrete Bauprojekte gebundenen Skizzen und Zeichnungen, die zwischen 1909 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstanden sind. Bislang nicht ausgewertete Quellen unterstützen die Einordnung dieser visionären Arbeiten, die sich zum großen Teil im Baukunstarchiv der Akademie der Künste befinden.


Neben einem Essay von Wilfried Wang zur Bodenfrage, Stephan Suschkes Vorstellung der neuen Ausstellung zu Erich Wonders Bühnenbildern für Heiner Müller und Gedichten von Meena Kandasamy stehen Dialoge im Zentrum der 17. Ausgabe: Kathrin Röggla spricht mit dem Schriftsteller Mohamed Mbougar Sarr über Sprache und Widerstand, eine Gesprächsrunde diskutiert das Vermächtnis von Paul und Eslanda Robeson, Mark Gergis erzählt im Interview von Kassettenkiosken in Damaskus und seiner Sammlung syrischer Musik. Im Fokus stehen auch die Eröffnung des Roger-Willemsen-Archivs und eine Fotoserie von Ute Mahler und Werner Mahler. Die Carte Blanche geht an den Junge Akademie-Stipendiaten und Bildenden Künstler Sasha Kurmaz.

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Anlässlich des 100. Geburtstags von Werner Düttmann gibt die Akademie der Künste seine Reden und Schriften heraus, die sich in ihrem Archiv befinden. Der Architekt, Stadtplaner und Akademie-Präsident war ein humorvoller und scharfsinniger Beobachter, reflektiert und visionär: Seine Texte lesen sich wie hochaktuelle, relevante Beiträge zu den Architektur- und Städtebaudebatten, die bis heute geführt werden.


Das Ausstellungsmagazin „Arbeit am Gedächtnis – Transforming Archives“ kann über buchladen@adk.de bestellt werden (zzgl. Versand). Mit Texten und Bildern der beteiligten Künstler*innen, ausführlichem Hintergrundmaterial zu den Archiv-Exponaten und Artikeln zur Gedächtnisarbeit und Erinnerungskultur von Aleida Assmann, Christina Baldacci, Sharon Macdonald, Doreen Mende, Nora Sternfeld u.a.

Einen digitalen Rückblick auf Gespräche, Lesungen, Konzerte u. a. Veranstaltungen finden Sie auf der Website unter: https://www.adk.de/de/projekte/2021/gedaechtnis/

 


Stressing Wachsmann unternimmt den Versuch, Konrad Wachsmanns Leistung für die Architekturgeschichte endlich angemessen einzuschätzen. Es unterzieht die geistigen und materiellen Bedingungen und Umstände des Konstruierens damals und heute einem Vergleich und bietet einen ebenso kritischen wie lebendigen Beitrag zur aktuellen Architekturdebatte.


Die europäische Stadt ist seit ihrer Entstehung ein Zivilisationsmotor. Fundamentale Herausforderungen wie der Klimawandel konfrontieren sie heute jedoch mit Veränderungen, die die Kontinuität und Nachhaltigkeit der ethischen Grundlagen städtischer Lebensformen in Zweifel ziehen. Anhand von Projekten, Visionen und Manifesten stellen die Mitglieder der Sektion Baukunst und ihre Gäste aus ganz Europa ihre Positionen für eine Neuorientierung vor.


Die Publikation zu den Wohnhochhäusern „Romeo“ und „Julia“ von Hans Scharoun geht den Diskussionssträngen der Wohnbauforschung nach, auf die Scharoun zurückgriff. Seine Entwurfsarbeit macht das sich erweiternde Wissen um den Wohnungsgrundriss sichtbar. Neben der umfangreichen Plandokumentation zeigen zeitgenössische Fotografien von Georg Aerni das expressive Erscheinungsbild der Bauten.


Ausgehend von den Faschingsmalereien der Meisterschüler 1957/58 im Kohlenkeller der Akademie der Künste am Pariser Platz, die einmalige Zeugnisse einer jungen Opposition in der Ostberliner Malerei darstellen, wendet sich das Buch über den Bilderkeller mit Texten über die damaligen Akteure, zeitgenössischen Fotografien und Neuaufnahmen der Wandbilder an ein breites Publikum. Zugleich bietet es Fachleuten neue Archivfunde und problemorientierte Essays.


Das Buch dokumentiert in Text und Bild sämtliche bislang bekannten realisierten Bauten von Hans Scharoun, erstmals auch sein Frühwerk in Ostpreußen. Durch die eigens aufgenommenen Fotografien Carsten Krohns sowie historische Fotos und Pläne aus dem Hans-Scharoun-Archiv der Akademie der Künste entsteht ein neuer Blick auf diese expressiv-organische Architektur.


Das reich illustrierte Buch zur Ausstellung präsentiert erstmals die wichtigsten Skizzen, Entwürfe, Modelle und Projekte aus dem Lebenswerk des Architekten, der vor allem als protestantischer Kirchenbaumeister weltweit Anerkennung gefunden hat. Es dokumentiert die Phasen und die Vielfalt seiner Entwicklung von den ersten Bauten in der Kaiserzeit über die Visionen und Projekte im Umbruch vom Expressionismus in die Neue Sachlichkeit der Weimarer Republik bis hin zu seinem Engagement für eine Nachkriegsmoderne, die durch Phantasie und Selbstbescheidung die Baukultur der Bundesrepublik maßgeblich geprägt hat.
Ausstellung 31.3.–18.6.2017 Akademie der Künste, Berlin


Die Baukunst-Stipendiaten der Akademie Felix Lüdicke und Theresa Schütz schufen mit ihrer Intervention im öffentlichen Raum einen temporären Handlungs- und Begegnungsort im Berliner Hansaviertel. Sie bezogen Künstlerinnen und Künstler, Anwohnerinnen und Anwohner, Passantinnen und Passanten ein. Die Publikation dokumentiert ihre künstlerische Arbeit im Rahmen der Jungen Akademie 2015, die auch Beitrag zur Ausstellung "Demo:Polis – Das Recht auf öffentlichen Raum" (2016) war. Texte von Michael Bräuer, Nele Hertling, Christian Schneegass u.a.


Mit dieser opulenten Publikation erscheint das erste Überblickswerk über alle im Baukunstarchiv der Akademie der Künste bewahrten Archive und Sammlungen. Neben einführenden Texten von Jeanine Meerapfel, Werner Heegewaldt und Eva-Maria Barkhofen werden die Einzelbestände, deren Überlieferung bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht, mit Biografien der Urheber und zahlreichen Abbildungen umfassend vorgestellt.

Bei Interesse an einem Rezensionsexemplar melden Sie sich bitte hier:
gisela graf communications, Gisela Graf, Tel: 0761 791 99 09, contact@gisela-graf.com


Der Katalog zur Ausstellung beinhaltet Essays internationaler Experten und Fallstudien aus Architektur, Soziologie, Kunst und Urbanismus zur Neubestimmung des Öffentlichen Raums wie des Tempelhofer Felds in Berlin, des Trafalgar Square in London, des Campo de Cebada in Madrid oder des Brooklyn Bridge Park in New York. Gezeigt werden auch künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum sowie Ergebnisse eines internationalen Workshops und 3D-Tools zur Bürgerbeteiligung.
Texte von Frauke Burgdorff, Ricky Burdett, Susan Chin, Barbara Hoidn, Andrew Keen, Regula Lüscher, Florian Matzner, Jeanine Meerapfel, Cristiane Muniz, Cordelia Polinna, Alvaro Puntoni, Julio Cesar Perez, Bernhard Schneider, Renata Stih, Reinaldo Uriarte, Michael Van Valkenburgh, Fernando Viégas, Jörn Walter, Wilfried Wang, Blanca Zuñiga.


Die materialgerechte Konstruktion von Bauteilen und Bauwerken und die öffentliche Auseinandersetzung des Bauingenieurs Stefan Polónyi mit dem Tragverhalten von Stahlbetonkonstruktionen haben sich inzwischen zu einer Forderung nach einem "Paradigmenwechsel" entwickelt. Seine berühmtgewordene Kasseler Rede zur "Revision des Wissenschaftsverständnisses" von 1986 forderte ein induktives statt eines deduktiven Vorgehens sowohl in der Lehre als auch in der Forschung, womit er das starre Festhalten an der ursprünglich epochalen Elastizitätstheorie, die das Ingenieurwesen heute eher gängelt, kritisierte. Für viele bedeutende Architekten war Polónyi ein gefragter und geachteter Partner, besonders bei außergewöhnlichen Aufgaben. „Der Ingenieur soll dem Architekten nicht sagen, dass etwas nicht geht, sondern er soll ihm sagen, wie es geht!“ Seine Aussage, mit der er die Nützlichkeit, aber auch die Unausweichlichkeit der Schwerkraft kommuniziert, ist zum geflügelten Wort geworden.
Weitere relevante Themen – wie die historische Entwicklung des Bauingenieurberufs und seiner Berechnungsmethoden von Leonardo über Navier bis zu den genialen FEM-Spezialisten, die er kritisch begleitet, flankiert von Denkausflügen in Philosophie, Psychologie, Anthropologie bis hin zur schönen Literatur und zur Musik, verbunden mit einer „Entmystifizierung“ in allen Bereichen – behandelt dieses Buch in unterhaltsamer und häufig unkonventioneller Weise. Die Sammlung von Aufsätzen und Vorträgen aus ca. 50 Jahren Entwicklungsgeschichte eines Bauingenieurs ermöglicht Einblicke in das bemerkenswerte, enorme Denkgebäude eines Zeitgenossen. Polónyi sagt: "In einem lebenden System, das notwendigerweise auf gegenseitigem Vertilgen aufbaut, ist das eigene Dasein – wenn man denn darüber nachdenken kann – eigentlich eine Zumutung." Diese Zumutung hat der Bauingenieur Stefan Polónyi aufs Beeindruckendste gemeistert.


Verborgene und untergegangene Orte haben seit jeher die Menschen fasziniert. In der Entwurfsreihe „Berlin Unseen“ entwickelte Julian Busch architektonische Konzepte, um historisch bedeutsame Orte der deutschen Hauptstadt einer neuen Betrachtung zu unterziehen. Sie knüpft an die gewachsenen Besonderheiten dieser Orte an, gewinnt Inspirationen daraus und sucht phantasievoll Gestaltungen und Nutzungen für die Zukunft zu finden. In Zeichnungen, Modellen und Collagen werden diese eigenwilligen Ideen dargestellt, die kulturelle, historische, ökologische und technologische Interessen in einen räumlich erfahrbaren Zusammenhang bringen. Julian Buschs Entwürfe und Installationen wurden in Ausstellungen in London, Moskau, Kopenhagen, Bahrain und Deutschland gezeigt. 2012 erhielt er ein Berlin-Stipendium der Akademie der Künste. Das Buch enthält Texte von Karla Kowalski, CJ Lim und Christian Schneegass.


Anlässlich der Eröffnung des Gustav-Peichl-Archivs der Akademie der Künste entstand dieser Katalog seiner deutschen Bauprojekte mit Handzeichnungen des Architekten, die er zwischen 1978 und 1999 entwarf. Darunter sind Zeichnungen für die Bundeskunsthalle in Bonn, den Erweiterungsbau des Städels in Frankfurt am Main und den Kindergarten für Bundesbedienstete im Spreebogen in Berlin. Gustav Peichl – seit Jahrzehnten auch Karikaturist und als "Ironimus" international bekannt – ist ein leidenschaftlicher Zeichner.
Mit Texten von Eva-Maria Barkhofen, Niklas Mark, Gustav Peichl.


Mit Beiträgen von Ricky Burdett, William Curtis, Jochen Gerz, Nele Hertling, Kasper König, Michael Mönninger, Beatriz Plaza, Andrew Pratt, Matthias Sauerbruch, Jan Schütte, Ingo Schulze, Richard Sennett, Alan Thierstein, Manos Tsangaris, Wilfried Wang u. a.


Das Buch erkundet einen Schlüsselbereich des öffentlichen Raumes, das Stadion als Ort der Inszenierung von Massenveranstaltungen. Volkwin Marg beschreibt mit dem Architekturhistoriker Gert Kähler und mit Michael Kuhn die kulturhistorischen Wechselwirkungen von Sport, Architektur und Fankultur. Der Bogen spannt sich vom sakralen Hintergrund des Wettkampfes im Altertum zur heutigen Politisierung und Kommerzialisierung des Sportes. Die Autoren stellen Sport und Sportbauten in den Kontext gesellschaftlicher und politischer Zusammenhänge in der Antike, im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit.


Prompted by the UEFA EURO 2012 football championship, the Akademie der Künste, Berlin is dedicating this book to a key topic in the public realm: the stadium as a setting for mass events. In six chapters, Volkwin Marg, member of the Academy and a founding partner of gmp von Gerkan, Marg and Partners Architects – together with Michael Kuhn (gmp) and the architectural historian Gert Kähler develops the cultural historic interaction between sport, architecture and fan culture. The story begins with the competitions in ancient times with their sacral background, and leads to today’s Games with their political and commercial aspects. The authors place sport and sports buildings in the context of the social and political situation in antiquity, during National Socialist rule and in the post-war era: the stadium as a built reflection of social organization.


Gebäude werden immer mehr zu adaptiven Systemen, die sich an das Verhalten ihrer Nutzer und die Umwelt anpassen. Eine der kommenden Aufgaben für Architekten könnte nicht nur im Entwerfen energiesparender, weil anpassungsfähiger Gebäude bestehen, sondern auch darin, eine neue "digitale Sinnlichkeit" von Architektur zu entwickeln, die über die bloße Simulation der analogen Welt hinausgeht. Digital Utopia betrachtet das Thema über Disziplinengrenzen hinweg, mit Beiträgen von Philip Beesley, Cloud 9, Dunne & Raby, Gesche Joost, Philippe Rahm, realities:united, Karlheinz Steinmüller u. a.


5000 Architekturzeichnungen und Lichtpausen von Hans Scharoun (1893–1972) aus dem Baukunstarchiv der Akademie wurden materialtechnologisch untersucht, konserviert und digitalisiert. Das Fachbuch stellt die Ergebnisse, die angewandten neuen Methoden und Techniken vor, die darüber hinaus auf einer beiliegenden Video-DVD dokumentiert sind.  Das Konvolut umfasst Pläne zu 144 bedeutenden Bauprojekten Scharouns wie zum Beispiel der Philharmonie in Berlin.
Konzeptionelle Schwerpunkte waren die Minimierung der Eingriffe an den durch Lagerung und Nutzung geschädigten Plänen sowie die Entwicklung eines effizienten Systems für die Neulagerung. Insbesondere die Methoden zur Planlegung der gerollten großformatigen Papiere und zur Sicherung von Einrissen im Transparentpapier wurden an die technologische Besonderheit von Architekturplänen angepasst.
Im Hans-Scharoun-Archiv befinden sich vor allem Diazotypien, aber auch Eisengallus-Kopien, Lichtpausdrucke und Silbergelatine-Kontaktkopien. Geschichte, Technik, verwandte Verfahren und charakteristische Erkennungsmerkmale werden beschrieben und anhand von makro- und mikroskopischen Abbildungen erläutert. Die dem Buch beiliegende Bildtafel gibt die Dokumentation komprimiert wieder und dient dem Erkennen von Lichtpausverfahren direkt am Objekt.
Gefördert im Rahmen des KUR-Programms der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder


Die Publikation präsentiert unveröffentlichte Zeichnungen und Briefe des Komponisten und Archi­tekten Iannis Xenakis sowie zahlreiche Quellenmaterialien. Im Werk der Zeit­genossen Herrmann Scherchen, Richard Buckminster Fuller und Allan Kaprow sowie in einem Gespräch mit Die­ter Schnebel eröffnen sich neue Be­züge zu John Cage.
Texte von John Cage, Mauricio Kagel, Milan Kundera, Herrmann Scherchen, Iannis Xe­nakis, Ge­spräch mit Dieter Schnebel, und von Hubertus von Amelunxen, Rolf Großmann, Sharon Kanach, Angela Lammert, Philip Ursprung
(Siehe auch DVD "Kontrolle und Zufall", Künstlerinterviews, ISBN 978-3-88331-192-0)


Die Baukunst wurde für Hans-Busso von Busse (1930–2009) zur bildhaften Transformation von Lebenserfahrungen und Werten, die seiner Ansicht nach in keinem Medium direkter übermittelt werden können als in der Zeichnung. "Zeichnen bedeutet sehen, bedeutet Aneignung der Natur, der Welt", so lautete einer seiner Grundsätze. Architektonisches Entwickeln begann bei ihm mit dem Sehen, mit der Fähigkeit, die dingliche Umwelt wahrzunehmen und zu erleben. Dieser Band stellt nicht die Arbeit des Architekten in den Vordergrund, sondern den Zeichner, den Beobachter und seinen leidenschaftlichen Genuss an der Wahrnehmung von Raum, Architektur und Landschaft. Auf seinen Reisen hat er das Gesehene festgehalten und in eine Vielzahl von kleinformatigen Aquarellen fließen lassen. Er liebte Italien und die Alpen, er besuchte die Lofoten und die Fiji-Inseln, Bali, Abu Simbel in Ägypten und die USA. Seine Motive, die er auch aus Rom, Venedig, Florenz oder Prag mitgenommen hat, erinnern an Skizzen, die Künstler seit der Barockzeit von ihren Studienreisen mit nach Hause brachten. Weil Wort und Abbild aus seiner Sicht untrennbar miteinander verwoben sind, wünschte er sich, in diesem Buch neben die Aquarelle Auszüge aus seinen Grundsatztexten über das Universum Bauen zu stellen.


Seit mehr als dreißig Jahren entwerfen die Architekten Karla Kowalski und Michael Szyszkowitz ebenso außergewöhnliche wie künstlerisch hochrangige Bauten. Ihre Annäherung an Ort und Bauaufgabe erfolgt grundsätzlich über Skizze und Zeichnung. "Die Architekten weben vom ersten gezeichneten Gedanken an soziale Kommunikationsebenen mit in die Entwürfe ein. Ihre Bauten werden zu identitätsstiftenden Orten, erdacht und erfühlt aus der Bauaufgabe, der individuellen Funktion und dem eigenen fantasiegeprägten, künstlerischen Anspruch." (Klaus Staeck). Der Band dokumentiert zwanzig ausgewählte Projekte zwischen 1972 und 2010 mit zahlreichen Handzeichnungen und Fotografien aus dem Szyszkowitz-Kowalski-Archiv der Akademie der Künste.


Jörg Schlaich und Rudolf Bergermann – Begründer eines der bekanntesten und innovativsten Ingenieurbüros – haben sich der ganzheitlichen Ingenieurbaukunst verpflichtet. Ihre Arbeiten werden in den drei ineinander verwobenen Schwerpunkten Konstruktion und Kunst, Konstruktion und Gesellschaft, Konstruktion und Ökologie dargestellt. Kulminationspunkt ihres Schaffens sind die Projekte zur solaren Stromerzeugung – damit stellen sie sich den größten Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht: der Armut in der Dritten Welt und dem Klimawandel.


Zwanzig Jahre nach der Freilassung Nelson Mandelas steht auch der Gründungsmythos der "Rainbow Nation" auf dem Prüfstand. Wie sieht die Realität heute aus, da – allem utopischen Impetus zum Trotz – soziale Marginalisierung, Segregation und Parallelgesellschaften nach wie vor das Bild bestimmen? Dieser Band stellt Standpunkte von Künstlern, aber auch von Architekten und Verlegern aus Südafrika vor. Sie zeigen, wie sich politische Kunst in der Nach-Apartheid-Ära positioniert: Kann und darf man als Weißer traditionelle afrikanische Rituale als Theater aufführen? Was heißt es, Künstler, Muslim und Inder zu sein – und Südafrikaner? Kann ein nackter schwarzer Tänzer je mehr sein als ein Klischee?


Die Stadt des 20. Jahrhunderts wurde gegen die Landschaft gebaut. Die ökologischen Folgen heißen Klimawandel, Wasserknappheit und Artenschwund.  Die Stadt des 21. Jahrhunderts ist aus der Landschaft zu entwickeln. Nötig sind kreative und nachhaltige Lösungen - und eine neue emotionale Annäherung.
Zwei der "künstlichsten" Städte der Welt stehen im Mittelpunkt, Venedig und Las Vegas – beides vielkopierte Stadtmythen. Sie sind so verschieden wie die Landschaften, in denen sie entstanden sind – Wasser und Wüste. Heute weisen sie erschreckende Parallelen auf. Historische und aktuelle Dokumente, Fotografien und Pläne erzählen die Geschichte beider Städte und ihrer Umgebung: eine Geschichte von kluger Nutzung und von überheblicher Zerstörung, von zukunftsfähigen und von gescheiterten Strategien der Stadtentwicklung. Der US-amerikanische Fotograf und Pilot Alex S. MacLean hat Venedig und Las Vegas aus der Luft aufgenommen.  Dem stehen Projekte von Landschaftsarchitekten aus Israel, Frankreich, China, Spanien, Italien, aus den USA und aus Deutschland gegenüber, die neue Wege zur Kultivierung oder Sanierung von Landschaft beschreiten.


Die Stipendiaten der Akademie der Künste waren im Sommer 2009 eingeladen, an einem von Donata Valentien geleiteten Workshop zum Thema "Wiederkehr der Landschaft" teilzunehmen und eigene künstlerische Beiträge für die gleichnamige Ausstellung einzureichen. Erklärtes Ziel des Ausstellungsvorhabens war es, verschiedene Künste in die Diskussion einzubeziehen und Landschaft im Spiegel von Literatur, Film, Musik und bildender Kunst zu reflektieren. Sieben Beiträge, die einzeln oder interdisziplinär in Gruppen entstanden waren, konnten umgesetzt werden. Ausstellung 13. März bis 30. Mai 2010.


Der Band dokumentiert Zeitzeugengespräche aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Interbau 1957 in der Akademie der Künste. Die Berichte und Erfahrungen der Vertreter der Aufbaugeneration des Hansaviertels und die im anschließenden Fachsymposium dargelegten Forschungen und Erkenntnisse der Vertreter der Wissenschaft bildeten eine ertragreiche Synthese. 


Die Raumbilder sind die Träume der Gesellschaft. Wo immer die Hieroglyphe irgend eines Raumbildes entziffert ist, dort bietet sich der Grund der sozialen Wirklichkeit dar.“ Siegfried Kracauer, 1929 _RAUM kann ein Gegenstand begreifenden Denkens erst werden, wenn RAUM nicht mehr als selbstverständlich gilt und zugleich wahrgenommen wird, daß RAUM von den gesellschaftchen Prozessen der jeweiligen Epoche geprägt wird, genau wie die vermeintlich für prägend gehaltenen städtebaulichen Leitbilder. Wie dieser RAUM strukturiert, genutzt, bewertet und nicht zuletzt wahrgenommen wird, unterliegt geschichtlichem Wandel. Zu hinterfragen war zum einen die moderne RAUM-Bildung, die baulich oft Bedeutsames, aber kaum einen städtischen RAUM schaffen wollte, sondern eine Stadt-Landschaft, zum anderen der RAUM-Bildungs-Versuch einer post- oder neomodernen Rückkehr zum gründerzeitlichen Modell von Stadt (beides im engen Umfeld der beiden Akademie-Standorte exemplifiziert) und endlich, was aus dem sozialen RAUM der Stadt zu werden droht, sobald er dem Markt, das heißt blinden Verwertungsinteressen und der wachsenden Ohnmacht staatlicher und kommunaler Politik, überlassen wird.