Erinnerungen an Jürgen Gosch

Gespräch

„Wenn es einem gelingen würde, eine Aufführung von Beckett zu machen, die der Skandal sein könnte, der Beckett eigentlich ist, wäre das ein unglaublicher Sieg." Das Theater von Jürgen Gosch (1943–2009) handelt davon, was geschieht, wenn Menschen auf Menschen treffen. In Cottbus geboren, erst Schauspieler, dann Regisseur, arbeitete er nach dem Eklat um seine Leonce und Lena-Inszenierung an der Volksbühne 1978 vermehrt im Westen, verließ 1984 endgültig die DDR und wurde einer der wichtigsten Theatermacher der letzten Jahrzehnte. „Von dieser Welt denke ich, sie ist das einzige, was mir zur Verfügung steht, um den Texten zu begegnen. Und von dieser Welt muss sich was abdrücken in den Inszenierungen", so Gosch einmal über das Motiv seiner Arbeit und den immer wieder neuen Versuch, gemeinsam mit den Schauspielern zum Existentiellen eines Textes zu gelangen. Bis heute werden seine Tschechow-Inszenierungen Onkel Wanja und Die Möwe am Deutschen Theater Berlin gespielt.

Neun Jahre nach seinem Tod widmen sich die Akademie und Koberstein Film Erinnerungen an Jürgen Gosch. Ein Film mit unveröffentlichten Aufnahmen dokumentiert die Proben seiner letzten Regiearbeiten. Marcel Kohler gestaltet mit Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch einen Theaterabend nach Motiven von Goschs Ödipus-Inszenierung von 1984. Künstlerische Mitstreiter erinnern sich und sprechen über die Notwendigkeit eines Theaters, wie Jürgen Gosch es riskierte.

Ein Projekt von Akademie der Künste und Koberstein Film in Zusammenarbeit mit Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Deutsches Theater und Goethe-Institut. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.

Zur Eröffnung sprechen Meike Droste, Jürgen Flimm, Hugo de Greef, Ulrich Matthes, Johannes Schütz und Elisabeth Schwarz über Jürgen Gosch. Moderation: Peter Kümmel

Im Anschluss um 20 Uhr: Ödipus Variationen – nach Motiven von Sophokles/Hölderlin/Gosch. Ein Theaterprojekt mit Marcel Kohler und Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch

22 Uhr: Theatergespräch mit Marcel Kohler, Christian Grashof, Elisabeth Schwarz, Klaus Völker, Jutta Wachowiak u. a.
Moderation: Barbara Burckhardt

 

Weitere Veranstaltungen:
Samstag, 29.9., 18 Uhr
Samstag, 29.9., 20.30 Uhr
Sonntag, 30.9., 11 Uhr

Gesamtprogramm

Freitag, 28.9.2018

18 Uhr

Hanseatenweg

Studiofoyer

Gespräch zur Eröffnung des dreitägigen Symposiums über Jürgen Gosch – mit Meike Droste, Jürgen Flimm, Hugo de Greef, Ulrich Matthes, Johannes Schütz, Elisabeth Schwarz

Moderation: Peter Kümmel

In deutscher Sprache

Eintritt frei

Kartenreservierung

Tel.: (030) 200 57-1000
E-Mail: ticket@adk.de