Otto Bartning – Leben und Werk

Otto Bartning, um 1930

Stahlkirche auf der Ausstellung Pressa, Köln, 1928

Siedlung Siemensstadt, Wohnzeile, Nordfassade, Berlin, 1930

Gustav-Adolf-Kirche, Berlin, 1934

Internationale Bauausstellung Interbau 1957, Berlin

1883 Otto Bartning wird als fünftes von sechs Kindern des Überseekaufmanns Carl Christian Georg Otto Bartning und dessen Ehefrau Jenny Doll am 12. April in Karlsruhe geboren.

1902–1907 Studium der Architektur in Berlin und Karlsruhe. Bartning verlässt die Hochschule ohne akademischen Abschluss.

1904 Weltreise, März bis Dezember

ab 1905 Erste Bauaufträge für Kirchen und Landhäuser; Gründung eines Architekturbüros in Berlin

1908 Berufung in den Deutschen Werkbund. Bartning beschäftigt sich mit verschiedenen Reformbewegungen und pflegt Austausch mit deren Protagonisten, wie Paul Schultze-Naumburg und Otto March in Berlin sowie Hermann Billing, Max Laeuger und Karl Moser in Karlsruhe.

1909 Heirat mit Klara Fuchs. 1910, 1913 und 1917 werden die Kinder Marianne, Peter und Sibylle geboren.

1914–1918 Bartning ist im Ersten Weltkrieg vom Wehrdienst befreit. Arbeit an seinem Buch Vom neuen Kirchbau (1919 veröffentlicht), das eine wegweisende Schrift für die Entwicklung des Kirchenbaus werden sollte.

ab 1918 Mitglied im Arbeitsrat für Kunst, Teilnahme an Ausstellungen der Novembergruppe

1922 Entwurf und Modell der expressionistischen Sternkirche (nicht realisiert)

1924 Mitbegründer der Architektenvereinigung Zehnerring (ab 1926 Der Ring), in der er gemeinsam mit Mies van der Rohe, Bruno und Max Taut sowie Erich Mendelsohn für eine moderne Baugesinnung eintrat

1926 Bau des Deutschen Reichspavillons auf der Mailänder Messe

ab 1926 Planung und Realisierung diverser Krankenhäuser, Siedlungs- und Sozialbauten vorwiegend in Berlin

1926–1930 Direktor der Staatlichen Hochschule für Handwerk und Baukunst in Weimar (Bauhochschule)

1928 Präsentation der Stahlkirche auf der Internationalen Presseausstellung „Pressa“ in Köln

1929/30–1934 Bau der Auferstehungskirche in Essen und der Gustav-Adolf-Kirche in Berlin

1933–1945 Kirchenbauten für die Evangelische Kirche und das Kirchliche Außenamt in Lissabon, Heerlen, Belgrad, Barcelona und anderen europäischen und außereuropäischen Städten

1941 Gründer und Leiter der Bauhütte Heiliggeistkirche in Heidelberg (bis 1948)

1942 Zerstörung des Berliner Architekturbüros von Bartning bei einem Bombenangriff

1943 Umzug nach Neckarsteinach bei Heidelberg

seit 1946 Leiter der Bauabteilung des Hilfswerks der Evangelischen Kirche, Entwurf eines Notkirchenprogramms, Bau von Diasporakapellen und Gemeindezentren

seit 1950 Präsident des Bundes Deutscher Architekten

1951 Organisation und Leitung des 2. Darmstädter Gesprächs „Mensch und Raum"; Umzug nach Darmstadt

seit 1952 Zweiter Vorsitzender des Deutschen Werkbunds

seit 1953 Deutscher Vertreter in der Union Internationale des Architectes (UIA)

1954–1957 Leiter der Internationalen Bauausstellung Berlin (Interbau)

seit 1955 Städtebaulicher Berater Berlins; Mitbegründer der Abteilung Baukunst der Akademie der Künste, Berlin

1959 Otto Bartning stirbt am 20. Februar in Darmstadt.